Going Europe: Die Erasmus-Kolumne #2

Going North: #Stockholm – Die ersten Tage in der neuen Stadt

Das Navi sagt: „Sie haben Ihr Ziel erreicht“. Stockholm, genauer gesagt Flemingsberg (ein Vorort von Stockholm – ungefähr 15 Minuten mit dem Zug entfernt), wird für die kommenden fünf Monate mein zu Hause. Der erste Eindruck vom Wohnheim war gar nicht mal so schlecht wie befürchtet: kleine niedliche gelbe Häuschen, mit Fensterläden und bunten Türen.
Doch bevor ich mein Zimmer begutachten konnte, musste ich mir erst einmal den Schlüssel besorgen. Auf dem Weg zur Uni ist mir dann zum ersten mal bewusst geworden, dass ich die kommenden Monate auf einem, für norddeutsche Verhältnisse, großen Berg leben werde. Allgemein habe ich feststellen müssen, dass Stockholm eine sehr steinige und bergige Stadt ist. Für mich, die aus dem platten Niedersachsen kommt, ein echtes Sportprogramm.
Schon von weitem strahlt einen das Schild der Södertörns University an (die befindet sich nämlich auf einem anderen Berg). So ließ sich das International Office, hier Kompassen genannt, relativ unkompliziert finden. Nach ein paar Unterschriften und kurzen Erklärungen wie ich mich im Wohnheim zu verhalten habe, ging es den Berg auch schon wieder hinauf. Hübsch ist das Zimmer nicht, aber im Wohnheim wollte ich dann auch ganz sicher nicht die meiste Zeit verbringen.

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Der Ausblick von den Mosebeck Terassen. Bild: Annika Papenbrock

Damit man schnell Anschluss findet, zu schwedischen Studenten sowie anderen Erasmus-Studenten, wollte ich unbedingt der Student Union beitreten. Es kostet am Anfang zwar ein paar Kronen, doch es hat sich bereits in den ersten Wochen mehr als bezahlt gemacht. Die TravelCard ist um einiges günstiger, wenn man in der Student Union ist. Damit kann ich dann durch ganz Stockholm fahren und sogar die Fähren zu den Schäreninseln nutzen. Auch werden von der Union viele Unternehmungen angeboten, wie zum Beispiel ein Trip zu IKEA. Denn im Wohnheim gab es keine Bettdecken oder Kochutensilien. Ich hatte zwar alles Wichtige dabei, doch einem Trip zu IKEA konnte ich natürlich nicht widerstehen.
In der Einführungswoche gab es eine riesige Schnitzeljagd durch Stockholm, wo wir an verschiedenen Stellen Aufgaben erfüllen mussten und die Stadt so auf eine ganz andere Art und Weise kennengelernt haben. Von Insidertipps bis hin zu wichtigen historischen Ereignissen, habe ich eine Menge über Stockholm gelernt. So zum Beispiel, dass man sich in der Central Station am Spottkoppen (Spuckeimer) trifft, was eigentlich nur ein großes Loch in der Bahnhofshalle ist von dem man in die U-Bahn Station schauen kann. Oder, dass die komische Überdachung am Stureplan der „Pilz“ genannt wird. Sowas lernt man in keinem Reiseführer.
Doch ein Ort hat mir in Stockholm wirklich den Atem geraubt. Moseback Terassen, ein Platz direkt neben dem Södra Theater, von dem man zweifellos den besten Ausblick auf die Stadt hat.

Doch am besten erkundigt man eine Stadt, indem man sich einfach unter das Volk mischt. Durch die Straßen schlendern und sich ein hübsches Café suchen, von dem man den Menschen beim Leben zuschauen kann.

Med vänliga hälsningar
Annika Papenbrock

¡Hola de Argentina! Nächste Woche erzählt euch Leon im Interview, welche Alternativen es zu Erasmus gibt und wie es sich in Buenos Aires leben lässt!

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