Wieso Engagement so wichtig ist
Auch wenn man nur selten das Gefühl hat, kann der Einzelne in dieser Gesellschaft etwas bewirken: Vor allem jetzt, wo die Welt immer schnelllebiger wird, ist es wichtig, sich für Dinge, die einem am Herzen liegen, einzusetzen.
Von Elina Fläschner
Bewegt euch und tut was Sinnvolles! Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu engagieren und so viele gute Gründe sprechen dafür (Ausreden wie „Ich würde gerne, hab aber keine Zeit“ zählen übrigens nicht). Im Folgenden gehe ich davon aus, dass der Mensch ein Egoist ist und lasse die zahlreichen positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft mal außen vor, zähle also bloß auf, wie gut Engagement für den Einzelnen sein kann.
Somit kommen wir auch schon zum ersten Punkt: Zeitmanagement. Durch die zusätzliche Aufgabe in eurem Leben müsst ihr die restlichen Aktivitäten besser planen. Ihr lernt, eure verfügbare Zeit besser einzuteilen und sinnvoller zu nutzen. Man hat plötzlich sogar mehr Zeit, weil man nicht mehr stundenlang auf der Couch liegt und im Internet surft (Okay, das ist eine Lüge – ihr werdet zwar immer noch auf der Couch liegen aber habt wenigstens kein allzu schlechtes Gewissen dabei, weil ihr ja ansonsten total viel macht und stundenlanges Gammeln als Ausgleich dazu seht).
Teamarbeit
Dadurch, dass ihr fest in ein Team eingebunden seid, werdet ihr mit gegenseitiger Verlässlichkeit konfrontiert. Ihr seid abhängig von einer Gruppe, die auch in stressigen Zeiten funktioniert. Und falls das nicht klappt, lernt ihr, wie man solche Missstände ansprechen und beseitigen kann. Und falls dies auch nicht der Fall sein sollte, habt ihr wenigstens eine Erfahrung mehr im Leben sammeln können und werdet hoffentlich in Zukunft in funktionierenden Teams arbeiten, in denen ihr euch wohl fühlt.
Soft skills
Neben Teamfähigkeit lernt ihr eine Menge anderer Kompetenzen, die man gar nicht alle aufzählen kann. Durchsetzungsfähigkeit, Selbstständigkeit und Belastbarkeit sind nur eine Auswahl an Fähigkeiten, die auch in anderen Lebensbereichen von Vorteil sind. Hier ist ein Ehrenamt geeignet, um auszuprobieren, wozu man eigentlich fähig ist und seine schon vorhandenen Fertigkeiten auszubauen. Ihr merkt, wie ihr mit den Aufgaben wachst und gewinnt dadurch an Selbstbewusstsein.
Neue Kontakte
Nicht zu vergessen: Ihr lernt neue Leute kennen und aus diesen Bekanntschaften können sich Freundschaften entwickeln, die durchaus auch außerhalb des Ehrenamts bestehen können. Euer soziales Netz wird auf jeden Fall wachsen, vielleicht lernt ihr sogar inspirierende Personen kennen, die ihr als Vorbild nehmen werdet oder jemanden, der euch einen Praktikumsplatz in einem coolen Unternehmen empfehlen kann.
Ausleben von Interessen
Du studierst eine Naturwissenschaft, hast aber in der 7. Klasse im Praktikum festgestellt, dass du super gut mit Kindern kannst? Klasse, dann kannst du dich als Pate*in für einen Schützling einsetzen und mit ihm zusammen die Welt erkunden. Oder du studierst eine Sprache, aber liebst es, zu werkeln und Sachen zu bauen? Auch hier findest du ein Ehrenamt, mit dem du die Interessen ausleben kannst, die nicht durch dein Studium abgedeckt werden. Wenn du dein Hobby nicht zum Beruf machen kannst, kannst du dein Hobby immerhin zum Ehrenamt machen! Durch das aktive Ausleben der Interessen bist du plötzlich viel ausgeglichener und hast Energie für ungefähr tausend neue Ideen.
Bereicherung des Lebenslaufs
Klar, durch Praktika sammelst du Erfahrungen und kannst deinen Lebenslauf durch einige Punkte ergänzen. Aber in den meisten Studiengängen sind mittlerweile Pflichtpraktika festgeschrieben, so dass es schwer ist, in Bewerbungen aus der Masse hervorzustechen. Durch Ehrenämter hast du deinen Kommilitonen einiges Voraus und hast sogar gute Chancen, während deines Studiums durch ein Stipendium gefördert zu werden.
Also: Los geht’s!
Manchmal gibt es eine Aufwandsentschädigung für die Arbeit, aber davon kann man nicht pauschal ausgehen. All die positiven Aspekte sind nunmal nicht in Geld zu messen und wenn ihr etwas gefunden habt, das euch liegt, wird sich das nicht wie Arbeit anfühlen, sondern wie eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.
Es gibt unzählige gute Argumente für ein Ehrenamt und mindestens genauso viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Ob sozial, politisch oder ökologisch: für jedes Interessensgebiet wirst du etwas Passendes finden. Und falls nicht: Du kannst natürlich auch selbst etwas auf die Beine stellen und durch deine Leidenschaft dafür wirst du sicherlich schnell weitere Teammitglieder finden, die Lust haben, mit dir zusammen etwas Neues zu wagen.
Also, worauf wartest du? Frag deine Kommiliton*innen oder durchforste das Internet nach Möglichkeiten, sich zu engagieren!
Du bist schon längst ehrenamtlich aktiv und möchtest deine Gruppe bekannter machen? Schick uns gerne eine Mail an scheinwerfer@uni-bremen.de, wir stellen euer Projekt gerne vor!