Studierende coachen Studierende
Die Studierwerkstatt bietet Studierenden die Gelegenheit, sich als Coaches in Lehrveranstaltungen zu engagieren. Ein Nebenjob, der viel persönlichen Mehrwert bietet.
Von Florian Fabozzi
Die Studierwerkstatt ist auf der Suche nach sogenannten „Forschungscoaches“ – Das sind Studierende, die den Lernprozess ihrer Kommilitonen begleiten und ihnen unterstützend zur Seite stehen. Dort wo der Dozent an seine Grenzen stößt, bringt sich der Coach aktiv ein. So geben Coaches individuelle Hilfestellungen beim wissenschaftlichen Schreiben und erteilen Tipps zum Erstellen von Präsentationen und zum alt bekannten Leidthema, dem Zeitmanagement. Auch persönliche Feedbackrunden gehören zum Repertoire eines Forschungscoaches. Als studentische Hilfskräfte, diese Bezeichnung ist vertraglich definiert, stehen sie im Dienst der Forschung und fördern das Prinzip des Forschenden Studierens.
Wertvolle Kompetenzen
Die Studierwerkstatt verspricht den Forschungscoaches ein Gewinn von Kompetenzen, die für vielerlei Berufszweige wertvoll sind – nicht nur für den Lehrerjob, sondern für all jene Branchen, in denen Führungsqualität, sowie kommunikative und didaktische Fähigkeiten gefragt sind. Durch die Beschäftigung mit anderen Studierenden lerne man auch den eigenen Lernprozess zu reflektieren. Auch die Möglichkeit, Kommilitonen helfen zu können, sei für viele Studierende ein Anreiz, sich für den Job als Forschungscoach zu verpflichten.
Wer diese Tätigkeit ergreifen möchte, muss sich nicht vor allzu hohen Hürden fürchten. Vorleistungen, Zeugnisse oder sonstige Referenzen werden nicht verlangt. Als Voraussetzung gilt Erfahrung mit wissenschaftlichem Arbeiten, wobei die schon durch das Verfassen einer Hausarbeit erfüllt ist. Die Studierwerkstatt hebt Motivation, Freude und den Willen, den eigenen Horizont zu erweitern, als förderliche Eigenschaften hervor. Ein Lehrcoach müsse auch Offenheit und Aufgeschlossenheit an den Tag legen.
Interessant sei der Perspektivwechsel, den die Coaches in ihrer Rolle durchleben – sie stehen nun auf der Seite der Lehrenden und sammeln dementsprechend ganz neue Eindrücke.
Unkomplizierte Bewerbung und eine sorgfältige Vorbereitung
Das Bewerbungsverfahren ist indessen nicht sehr kompliziert. Interessenten vereinbaren zunächst ein Erstgespräch mit Jörg Riedel von der Studierwerkstatt. Dort werden die Aufgaben für die jeweiligen Einsätze sowie die benötigten Materialen besprochen. Die Einsätze in den Lehrveranstaltungen müssen im Vorfeld selbstverständlich mit den lehrenden Dozent*innen abgeklärt werden – als Lehrverantwortliche sind sie die wichtigsten Ansprechpartner.
Natürlich werden die Bewerber nicht direkt ins kalte Wasser geworfen, sondern nehmen zunächst an zwei Vorbereitungsblöcken teil. Dort erhalten sie die Materialien und die Übungsinhalte, die für die Einsätze benötigt werden. Die Studierwerkstatt bietet obendrein passende Seminare an, deren Besuch aber nicht verpflichtend ist.
Im Verlauf eines Einsatzes steht es den Coaches offen, sich mit anderen Coaches auszutauschen und Feedback einzuholen. Im Anschluss einer jeden Lehreinheit folgt schließlich ein Reflexionsgespräch mit Verantwortlichen der Studierwerkstatt. Für die Einsätze stellt die Studierwerkstatt Bescheinigungen aus.
Weitere Informationen sowie Kontaktdaten finden sich hier.