Tribute zu Ehren der größten Entertainer dieser Welt

Das “Rat Pack” nimmt Zuschauer mit auf eine Reise in die 60er-Jahre

Ohne Frage sind Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. und Dean Martin bis heute unvergessen und unerreicht, sowohl stimmlich, als auch in der Verkörperung des typischen 60er-Jahre Zeitgeistes. Ihr Zusammenspiel in Form von Humor und perfekt passenden Einsätzen füllte die Hallen in Las Vegas und der ganzen Welt. Das Trio „Sinatra & Friends“ hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, dieses Gefühl in allen Belangen wieder auf die Bühne zu bringen. Am 1. März spielten sie in Bremen im Metropoltheater, der perfekten Kulisse für diese musikalische Zeitreise.

von Max Stascheit

Wenn man bereits im Vorfeld die Plakate zu „Sinatra & Friends“ in der Stadt erspähte, musste man zweimal hinschauen, um nicht einer optischen Täuschung zu erliegen. “Die Showlegenden geben ihr Stelldichein im Bremer Metropoltheater? Aber sind die nicht mittlerweile alle verstorben?“ Und diese Frage hätte man sich auch noch nach der Show fragen können, denn wenn man seine Augen schloss, war die Illusion mehr als perfekt.
Die Amerikaner Stephen Triffit als ‚Ol’ blue eyes‘ himself – Frank Sinatra, Mark Adams als Dino „Dean Martin“ Crocetti und George Daniel Long als Sammy David Jr. begeisterten das Publikum in vollem Umfang und zeitweise hatte man das Gefühl, man säße im ausverkauften ‚Sands Hotel‘ in Las Vegas. Die 1451 Plätze des Metropol waren zwar nicht ganz besetzt, die euphorische Stimmung machte diesen Umstand allerdings wett.

Wer nur bloßes „Nachmachen“ der einstigen (Stil-)Ikonen erwartete, wurde sicherlich positiv überrascht: Witzchen jenseits der Political Correctness, jedoch authentisch wie in den Sixties, unvergleichbarer Big-Band-Swing mit neunköpfiger Live-Band, attraktive Damen als „Golddigger“- Backgroundsängerinnen und die klassischen Whisky-Gläser in Händen. Jeder Satz und jede Bewegung wirkte echt und perfekt durchchoreografiert. Die Darsteller fielen nicht aus ihren Rollen, sprachen sich stets mit Frank, Dean und Sammy an, trugen Gentleman-Outfits und glichen ihren Originalen beinahe bis aufs Haar, sowohl stimmlich als auch äußerlich. Nur den kleinen Werbehinweis auf ihre CD, die man am Ausgang erhalten konnte, hätte man weglassen können, befand man sich sonst doch stets innerhalb einer anderen Zeit.

 

Von ‚That’s Amore‘ über ‚Mr. Bojangles‘ bis ‚New York, New York‘

Der Abend begann mit Trompeten und dem Piano der Big Band und der Durchsage, dass Mr. Frank Sinatra nun persönlich auf die Bühne kommen sollte. Stephen Trifft sah seinem Konterfei wirklich zum Verwechseln ähnlich, das Publikum klatschte bereits, als er noch nicht einmal gesungen hatte, denn seine Stimme war sofort unverkennbar, auch wenn er vorerst nur sprach.

Dann folgte die Eröffnungsnummer „Come Fly With Me“, ein Sinatra-Klassiker. Nun war auch der letzte Skeptiker überzeugt, hier stand die stimmliche Reinkarnation von „The Voice“ persönlich vor ihnen. Nach zwei weiteren Songs folgten einige Scherze über Dean Martins Trinkverhalten, der persönlich gesagt haben soll: „Man ist nicht betrunken, solange man noch am Boden liegen kann, ohne sich festhalten zu müssen.“- dann folge Mark Adams als Dean mit „Ol’ Man River“. Der Funke sprang sofort über. Der stets leicht angeschwipst wirkende Italo-Amerikaner (obwohl dies nur Show und Masche war) galt als “King of Cool” und seine Devise war stets: „In einem Smoking bin ich ein Star. Im Straßenanzug bin ich ein Niemand.“ Martin ließ sich sogar im Smoking beerdigen.

Das Trio mit den “Golddiggers” (Foto: Max Stascheit). 

Es folgten Hits wie “That´s Amore“, dann gesellte sich wieder Sinatra dazu und sang sein berühmtes Liebeslied „I’ve Got You Under My Skin“, bevor George Daniel Long aka Sammy Davis Jr. die Bühne betrat und sein „Come Back To Me“ einforderte. Auch er stand seinem Original in nichts nach, vor allem bei dem schwermütigen Song „Mr. Bojangles“ hielt er sein Publikum in Atem. Doch schwermütiger sollte der Abend nicht werden, das ‚Rattenpack“ gesellte sich nun zu dritt auf die Bühne und schmetterte kurz vor der Pause, die laut Dean Martin perfekt für einen kleinen Abstecher an die Bar sei, „Leroy Brown“. Das Publikum kam nun immer mehr in Bewegung, der perfekte Appetizer für die zweite Hälfte der Show.

Gesprächsfetzen in der Pause nach war zu urteilen, dass die Leute die Show begeistert aufnahmen. Oftmals vernahm man lobende Worte über die Bühne, die stimmliche Ähnlichkeit und Brillanz der drei Hauptakteure und die tolle Setlist mit all den Klassikern des Rat Pack. Der Altersdurchschnitt war im älteren Semester anzusiedeln, die meisten der Besucher waren um die Sechzig oder älter; Die schwärmerische Musik von Sinatra, Martin und Davis versetzte sie zurück in ihre Jugend. Doch auch ein paar junge Pärchen standen Hand in Hand am Tresen und orderten eine Limonade, was Dean Martin zu Lebzeiten sicher kritisch beäugt hätte.

Standing Ovations und anhaltender Applaus

Nach der kurzen Pause, welche nicht unbedingt sein musste, da man etwas aus dem Geschehen gerissen wurde, folgte nun Hit auf Hit. „Strangers In The Night“ von Frank, der später auch von seiner Tochter (die stimmlich auch sehr authentisch imitiert wurde) Nancy Sinatra bei dem früher skandalösen Song „Something Stupid“ begleitet wurde. Nancy durfte ein Medley ihrer größten Hits zum Besten geben, auch wenn man sich insgeheim wünschte, sie würde lieber wieder ihrem Vater und seinen Spießgesellen den Vorzug auf der Bühne lassen.

„Volare“ von Dean Martin ließ das Publikum mitsingen, die Sticheleien zwischen Sinatra und Martin sorgten für Lacher und dann wurde auch noch ein Cocktailwagen auf die Bühne gefahren. Nicht alle Späße der 60er-Jahre kommen heute noch an, dafür waren die damaligen politischen Verhältnisse anders, einiges wirkte angestaubt und chauvinistisch, dennoch sprang der Funke über und das Auditorium lachte herzhaft.

Als große Abschlussnummern folgten das gemeinsam zum Besten gegebene „This Lady Is A Tramp“ auf Barhockern, wobei der (kleine) Sammy Davis Jr. mit einem winzigen Schemel Vorlieb nehmen musste. Sinatras „My Way“ wurde von vielen sehnsüchtig erwartet, als er kam, hielten viele die Luft an, denn die stimmliche Nähe Stephen Triffits sorgte für Gänsehaut. Mit „New York, New York“ und in weiße Smokings gekleidet, verabschiedete sich das Rat-Pack unter Standing Ovation und tosendem Applaus. Knapp zwei Stunden war man nun Zeuge geworden, wie gut auch heute noch die Songs und die Ausstrahlung der Show-Legenden funktionieren. Der Abend war ein voller Erfolg.

Sympathisch und Publikumsnah

Nach der Show hatte man die Gelegenheit, sich Autogramme der drei Sänger und Entertainer zu holen. Wer den Abend im CD-Spieler Revue passieren lassen mochte, hatte die Wahl zwischen zwei Langspielern mit unterschiedlichen Hits des Abends.

Bei einem persönlichen Gespräch mit den Hauptakteuren konnte man sogar noch ein gemeinsames Foto machen. Die drei Darsteller waren freundlich und entspannt, sie hatten sogar ihre Whiskygläser stilecht auf dem Tisch vor sich. Die nächste Tour sei 2022 geplant, auch wieder mit Halt in Bremen. Eventuell eine Weihnachtsshow.
Auch dies wird sicher wieder sehr passend sein, denn viele hören von Frank und Co. wegen ihrer Weihnachtsklassiker und der besonderen Atmosphäre.

Näher kommt man wohl nicht mehr an Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr., und wenn man nur fest genug daran glaubt, waren die drei Show-Legenden tatsächlich im Raum.

Das “Rat Pack” zum Anfassen: Redakteur Max Stascheit und Begleitung zwischen den Rat-Pack-Darstellern George Daniel Long, Stephen Triffit und Mark Adams (Foto: Max Stascheit).

Wir bedanken uns bei Semmel Concerts herzlich für die Akkreditierung und der Bereitstellung von Verlosungstickets.

Titelbild: Semmel Concerts

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