Eine Hilfe für Bremer Modeläden
Wie viele andere Branchen auch, muss die Modebranche aufgrund der derzeitigen Corona-Situation mit drastischen Einschränkungen leben. Das Online-Geschäft boomt – aber wie geht es eigentlich den vielen kleinen Modeläden in der Bremer Innenstadt? Das Projekt ‚Hansverziert‘ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bremer Modeläden stärker in den Fokus zu rücken. Im Interview mit dem ScheinWerfer erklären Myrta, Kelly und Jamie, wieso sie gerade das für wichtig halten.
Von Bastian Bönisch und Elina Fläschner
Was ist die Idee hinter eurem Projekt?
Wir wollen Bremer Modeläden Aufmerksamkeit schenken und den Fokus auf die in Bremen ansässigen Unternehmen lenken. Im Rahmen unseres Projektes “Hanseverziert“ machen wir auf Instagram in Form von Fotos und IGTV Videos Werbung für die Modeläden. Heutzutage, insbesondere durch die derzeitige Gesundheitslage, kaufen viele Menschen im Internet und bei großen Modekonzernen. Viele Modeinteressierte lassen sich auf medialen Plattformen, insbesondere auf Instagram, zum Kauf von Mode inspirieren. Genau diese Aufmerksamkeit wollen wir auch für die Einzelhändler erreichen, ganz nach dem Motto #supportyourlocals.
Welches Ziel verfolgt ihr?
Wir wollen das Maximum an Aufmerksamkeit erreichen und das moderne Marketing der Einzelhändler pushen. Manche haben schon ein sehr gutes Marketing, manche brauchen dabei aber auch noch ein bisschen Unterstützung. Wir sind der Meinung ein bisschen mehr Aufmerksamkeit kann in diesen Zeiten nicht schaden und die Einzelhändler und wir können uns gegenseitig immer ein bisschen unterstützen.
Wie und wann seid ihr auf die Idee gekommen?
Wir sollten in einem Seminar Marketingprojekte aufziehen, die beispielsweise plattform- oder auch unternehmensbezogen sind. Aufgrund unserer gemeinsamen Leidenschaft für die Mode waren wir uns schnell sicher, dass wir ein Projekt in diesem Bereich starten möchten. Dabei wollten wir als Plattform Instagram nutzen und zuerst auch einen Podcast machen. Als wir ein bisschen brainstormten was man im Bereich Mode machen könnte, kam uns die Eingebung zu den Modeeinzelhändlern und schon haben wir dann gleich angefangen uns einen Namen und ein Konzept auszudenken. Den Podcast strichen wir dann von unserer Liste, da dieser einen zu hohen Aufwand erfordert hätte.
Wieso ist es euch wichtig, die Bremer Modeläden zu unterstützen?
Viele Leute bevorzugen es heutzutage, bequem im Internet oder bei Modegroßkonzernen zu kaufen. Wir haben eine Online-Umfrage gestartet, die gezeigt hat, dass die wenigsten Teilnehmer einen Mode-Einzelhändler in Bremen kennen. Dies kann auch ein Grund dafür sein, dass von diesen 100 Personen nur 14% bei lokalen Modeboutiquen einkaufen. Und hierbei sehen wir das Problem. Wir finden kleine, lokale Unternehmen sollten in dieser globalen Welt nicht untergehen und verschwinden.
Nach welchen Kriterien wählt ihr die Modeläden aus?
Da ist unser einziges Kriterium, dass sie in Bremen ansässig sind und dass sie tatsächlich ein Einzelhandel sind. Die Mode muss auf keinen Fall unserem persönlichen Geschmack entsprechen, denn es soll nicht von uns abhängig sein, wer unterstützt wird. Jeder, der bereit ist und Lust hat, mit uns zusammenzuarbeiten, ist herzlich eingeladen, Teil unseres Projektes zu werden. Denn wir wollen jeden unterstützen, der möchte.
sie tatsächlich ein Einzelhandel sind. Die Mode muss auf keinen Fall unserem persönlichen Geschmack entsprechen, denn es soll nicht von uns abhängig sein, wer unterstützt wird. Jeder, der bereit ist und Lust hat, mit uns zusammenzuarbeiten, ist herzlich eingeladen, Teil unseres Projektes zu werden. Denn wir wollen jeden unterstützen, der möchte.
Wie lange soll das Projekt laufen? Könnt ihr euch vorstellen, das Projekt auch außerhalb des Seminars fortzuführen?
Die Abschlusspräsentation von dem Seminar ist Mitte Februar. Zuerst hatten wir es rein im Rahmen des Seminars geplant, jedoch haben wir nach den ersten Treffen mit den Kunden gemerkt, wie viel Freude wir und auch die Kunden daran empfinden, weshalb wir uns sehr gut vorstellen können, dieses Projekt weiterzuführen.
Könnt ihr schon Erfolge verzeichnen?
Wir haben in kurzer Zeit über 200 Follower bei Instagram und sieben Kunden bekommen. Dabei haben wir uns schon spontan vor Weihnachten mit drei getroffen und mit einem weiteren ein Zoom-Meeting abgehalten. Weitere Termine für das neue Jahr stehen an und sind noch in Aussicht.
Wie sind die Rückmeldungen der Menschen? Gibt es auch kritische Rückmeldungen? Wie sind die Rückmeldungen der Unternehmen?
Das Feedback ist sehr positiv, begeistert und enthusiastisch. Viele zeigen viel Vergnügen und Engagement bezüglich unserer Zusammenarbeit. Auch von Followern, aus den Kreisen des Seminars und im näheren Umfeld gibt es hauptsächlich positive Rückmeldung zu unserem Projekt und zu der Idee an sich. Bis jetzt haben wir nur eine einzige kritische Rückmeldung von einer Ladeninhaberin bekommen, die nicht bereit war, mit uns zusammenzuarbeiten.
Wie kann man euch als Privatperson unterstützen?
Wir würden uns über ein Abo bei Instagram freuen und natürlich darüber, wenn die Leute ihr eigenes Kaufverhalten ein bisschen überdenken würden und die Bremer Modeläden unterstützen würden.
Das Interview wurde schriftlich geführt.
Hanseverziert ist bei Instagram zu finden unter: instagram.com/hanseverziert
Bilder: Hanseverziert