Von Delfinen, Einhörnern und anderen Fabelwesen
Bananenblatt │Das Magazin der komischen Künste
„Küss mich, ich bin ein… Einhorn“ – Ganz im Zeichen dieses Regenbogens erscheint die 25. Ausgabe des Bananenblatts und nimmt den Leser mit in eine fabelhafte Welt voller Glitzerstaub, Zuckerwattewolken und fantastischer Wesen.
Von Elina Fläschner
Viermal im Jahr erscheint die österreichische Satirezeitschrift. Zuletzt im August, auf dem Höhepunkt des Einhorn-Hypes. Begleitet von der Angst, beim Aufschlagen in einer Glitzerwolke zu ersticken, wage ich einen ersten Blick in das 30-seitige Magazin.
Das Editorial trägt den liebevollen Hinweis „in Glitzerstaub geschrieben“, was meine Neugier weckt und die Angst der Erstickungsgefahr nur ein bisschen verstärkt. Entgegen meiner Erwartungen beginnt das Magazin nur wenig magisch mit einem Text und Postkartengruß des Slammers Renato Kaiser über Österreicher, Schweizer und ihr Verhältnis zueinander. Aber anschließend wird es endlich glitzerig! Es folgen Comics und Illustrationen rund um Einhörner, Delfine, Dinosaurier und andere Fabelwesen. Schlechte Wortspiele („Der Ausflipper“) und niedliche Zeichnungen erwecken meine Sympathie. Besonders ins Auge gestochen ist mir folgende Karikatur der Künstlers Kai Flemming: Zwei Einhörner sitzen im Cockpit eines FlBB-25-U1-Printugzeugs, bekleidet in Pilotenuniform und sind kurz davor, abzuheben. Untertitelt ist das Bild mit „Die Wahrheit über Chemtrails“. Dies ist also die Aufklärung des Mysteriums, das zahlreiche Aluhut-Fanatiker beschäftigt und sie zu bedeutungsstarken Kommentaren in diversen Internetforen anregt. Zwischen Kornkreisen auf der Küchentheke und einem gestalkten Yeti geben Leseproben einen Einblick in andere Publikationen des Verlages. So bieten die Ausschnitte aus „Wien zum Anschmieren“ eine erfrischende Abwechslung und fordern den Leser dazu auf, selber den Buntstift zu zücken, anstatt lediglich zu konsumieren.
Aufgrund der vielen Zeichnungen eignet sich diese Ausgabe eher für die visuellen Typen unter den Satire-Freunden, Texte zu diesem fabelhaften Thema sucht man leider vergebens. Nichtsdestotrotz ist diese Ausgabe eine charmante Ergänzung zum glitzernden Hype (der so langsam auf dem Rückzug ist) und entlastet dank der sparsam eingesetzten Zeichen das Leben all derjenigen, die in ihrem Alltag von Texten überhäuft werden und trotzdem nicht auf Satire verzichten wollen.
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„Wenn du ein Einhorn wärst: Welche Farbe hätte deine Mähne?“
Vielen Dank an den Komische Künste Verlag!
Verlag: Komische Künste Verlagsges.m.b.H. ,Einzelheft 4,99 Euro, Jahresabo 14,99 Euro. www.bananenblatt.org