Spätestens wenn die ersten Referate vorbereitet werden und kiloweise Lektüre im Bibliothekskorb landet, lechzen viele Studierende nach einem kreativen Ausgleich zum leistungsorientierten Studium. Wer sein Heil in der Musik sucht, dem kommt die Universität mit einem vielseitigen Programm aus Orchester und Chören entgegen. Die Angebote gelten nicht nur für Musikstudierende.

von Florian Fabozzi

Opern haben oft einen Hang zur Dramatik und zum Pathos, doch wer sagt, dass sie nicht auch witzig sein können? Das dachten sich auch Eric Idle und John Du Prez und schrieben vor zwölf Jahren das Oratorium “Not the Messiah”, welches auf dem Stoff der britischen Komödie “Das Leben des Brian” basiert und gleichzeitig Händels “Messiah” parodiert. Der Kult-Hit “Always Look on the Bright Side of Life” bildet den krönenden Abschluss des Stückes. Als erstes deutsches Orchester hat sich der “Orchester & Chor” der Universität Bremen nun des Stückes angenommen und wird es am 1. Februar in der Glocke auf die Bühne bringen. Interessierte Studierende können sich bei der Musikdirektorin der Uni, Dr. Susanne Gläß, anmelden und bei wöchentlicher Teilnahme an den Proben 3 Credit Points erwerben. Die Chor-Teilnehmenden sollten allerdings schon Chor-Erfahrung mitbringen und das Lesen von Noten beherrschen. Dass Bewerber*innen für das Orchester das gewünschte Instrument gut beherrschen sollten, versteht sich indes von selbst. Die Proben des Chors finden immer Montag von 19:30 bis 22:00 Uhr im Hörsaal des GW1 statt, die Proben des Orchesters am Mittwoch zur selben Zeit am selben Ort.

Begleitend zum Orchester gibt es ein Seminar zur Kulturvermittlung in “Das Leben des Brian”. Dort wird unter anderem diskutiert, was Komik ausmacht, wie sie im Film erzeugt wird und später im Oratorium umgesetzt wird. Das Seminar findet immer am Dienstag von 18 – 21 Uhr im Raum A0010 des GW1 statt. Es kann unabhängig von der Teilnahme an dem Orchester und Chor besucht werden. Dabei springen ganze 9 Credit Points für Studierende der B.A.-Studiengänge Religions- und Kulturwissenschaft und der General Studies des Fachbereichs 9 heraus.

Klassische Musik mit Orchester und A-Capella

In Kooperation mit der Hochschule für Künste gibt es auch in diesem Semester den Kammerchor und den großen Hochschulchor. Der Kammerchor richtet sich auch an Studierende mit Chorerfahrung, da er sich vor allem anspruchsvollen A-Capella-Stücken zuwendet. Daher müssen neue Teilnehmende ihr Können bei einem Vorsingen unter Beweis stellen. Derzeit übt der Chor ein Adventsprogramm ein, danach werden Werke von Beethoven, Mendelssohn und Vaughan Williams zum Gegenstand der wöchentlichen Übungseinheiten, die mittwochs um 19 Uhr in der Konzerthalle der Hochschule für Künste stattfinden.
Mit Beethoven und Mendelssohn befasst sich auch der große Hochschulchor, welcher in der Regel von einer Orgel oder Orchester begleitet wird. Der Hochschulchor ist offen für musikalische Anfänger*innen, die einfach Spaß am Singen haben. Dabei stehen klassische Oratorien im Vordergrund. Der große Hochschulchor probt immer dienstags ab 18 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Künste. Beide Chöre werden ihre Werke plangemäß gemeinsam am 30. Januar im Rahmen eines Abschlusskonzertes präsentieren.
Wer mit klassischer Musik nicht viel anfangen kann, kann sein Glück beim Popchor versuchen, der ebenfalls von der Hochschule für Künste organisiert, aber für Studierende der Universität Bremen offen ist. Der Popchor ist auf Rock, Pop und Jazz-Songs der vergangenen Jahre und Jahrzehnte spezialisiert. Ein Vorsingen ist hier inzwischen auch erforderlich, damit die stimmliche Harmonie sichergestellt werden kann. Geprobt wird montags ab 17:30 Uhr – ebenfalls im Kammermusiksaal der HfK.

Big Band sucht Posaunenbläser*innen

Traditionell ist auch die Big Band der Uni Bremen wieder am Start. Das 20-köpfige Kollektiv spielt ein breites Repertoire an Jazz-Stücken mit Einflüssen aus Funk, Rock und Latin. Darunter sind auch Eigenkompositionen. Unter den Bandmitgliedern sind auch viele ehemalige Studierende, die nach Abschluss des Studiums aus Freude an der Sache dabei geblieben sind. Nichtsdestotrotz hat die Big Band personellen Bedarf: Derzeit suchen sie vor allem nach Posaunenbläser*innen. Teilnehmende können sich 2 Credit Points verdienen.

Wer lieber Musik lauschen als spielen möchte, kann jeden Dienstag einen Abstecher in den Theatersaal zu den halbstündigen Mittagskonzerten machen. Immer um 12:30 Uhr treten hier einzelne Künstler oder mehrköpfige Ensembles aus allen musikalischen Genres auf. Der Fokus liegt hier jedoch auf Ethno- und Folkmusik aus aller Welt: So steht etwa dieser Dienstag ganz im Zeichen der argentinischen Folklore.

Weitere Informationen zum musikalischen Angebot findet ihr unter dem folgenden Link:
http://www.uni-bremen.de/musik-fuer-alle/