Spot on World Cup – Die WM-Prognose
Teil III - Gruppe C
Nur noch 36 Tage bis die FIFA Fußball -Weltmeisterschaft 2018 am 14.06.2018 im Moskauer Luschniki Stadion eröffnet wird. 32 Teams kämpfen in acht Gruppen um den goldenen Weltpokal. Allen voran hat sich der Titelverteidiger, die deutsche Nationalmannschaft, gemäß ihres Mottos „Best never rest“ einiges vorgenommen. Alle sechs Tage werfen wir den Spot auf eine der Gruppen und schauen, welche Mannschaften die besten Chancen haben, wo es zu Überraschungen, aber auch zu Enttäuschungen kommen kann.
Heute nehmen wir uns die Gruppe C vor, die Gruppe der favorisierten Franzosen und der wiedererstarkten Dänen.
Von Vanessa Paul
Peru
WM Teilnahmen: 4
Bestes Ergebnis: WM-Viertelfinale 1970, Südamerikameister 1939, 1975
WM 2014: nicht qualifiziert
Spitzname: La Blanquirroja
Die Qualifikation:
Peru spielte eine gute Südamerika-Qualifikation und erreichte hinter Brasilien, Uruguay, Argentinien und Kolumbien überraschend den fünften Platz. Sieben Spiele konnten die Peruaner gewinnen, sechs Unentschieden gab es und fünfmal ging die Mannschaft als Verlierer vom Platz. Peru erzielte schließlich 26 Punkte, nur einen Punkt weniger als Kolumbien (gegen die am letzten Spieltag sogar eine direkte Qualifikation möglich gewesen wäre) und zwei Punkte weniger als Argentinien, dem WM-Finalisten von 2014. Da das Spiel gegen Kolumbien nicht gewonnen werden konnte, mussten die Peruaner in die Interkontinental-Playoffs gegen den Ozeanien-Vertreter Neuseeland. Nach einem Unentschieden im Hinspiel setzte sich Peru im heimischen Lima mit 2:0 durch. Auch in den letzten zwei Freundschaftsspielen setzte Peru ein dickes Ausrufezeichen. Ihnen gelang es mit Kroatien und Island zwei europäische Mannschaften souverän zu besiegen.
Die Mannschaft:
Die Stärke der peruanischen Mannschaft ist ihre Geschlossenheit, über große Stars verfügt die Mannschaft eher nicht. Ihr bekanntester Spieler dürfte wohl Paulo Guerrero sein. Dieser musste jedoch eine sechsmonatige Strafe wegen Dopings absitzen, die es ihm verbot, nationale oder internationale Pflicht- oder Freundschafsspiele zu bestreiten. Erst seit Mai diesen Jahres ist er wieder spielberechtigt. Die Strafe erhielt der 34-jährige nach dem Qualifikationsspiel gegen Argentinien, wo er auf verbotene Substanzen getestet wurde. Eine Alternative für den Angreifer wäre Raul Ruidiaz, der allerdings über keine Erfahrung in Europa verfügt. Dies gilt für die meisten Spieler der Mannschaft. Keiner von ihnen steht bei europäischen Topclubs unter Vertrag, die meisten verdienen ihr Geld in Südamerika. Neben Guerrero dürfte Jeferson Farfan, der eine Zeit lang beim FC Schalke 04 spielte, dem deutschen Fußballfan bekannt sein. Ansonsten mangelt es den Peruanern nicht nur an bekannten Gesichtern, sondern auch an hochklassigen Talenten. Dementsprechend überraschend kam für die meisten die Qualifikation der Mannschaft für die WM.
Der Trainer:
Die peruanische Nationalmannschaft wird vom 60-jährigen Argentinier Ricardo Gareca trainiert. Die Vereine, bei denen er als Trainer tätig war, dürften für europäische Fußballfans eher nichtssagend sein. Er trainierte viele argentinische und kolumbianische, sowie einen brasilianischen und einen peruanischen Verein. Seit 2015 ist er verantwortlich für die peruanische Nationalmannschaft. Sein größter Erfolg mit der Mannschaft ist, neben der WM-Qualifikation, der dritte Platz bei der Copa America 2015.
Die Stimmung:
Nach der überraschenden WM-Qualifikation nimmt die peruanische Mannschaft das erste Mal seit 36 Jahren wieder an einer Weltmeisterschaft teil. Entsprechend groß ist daher die Freude im Land. Ein großes Thema wird der Trubel um Paulo Guerrero sein. Es wird entscheidend sein, inwiefern die Mannschaft sich von solchen Nebengeräuschen beeinflussen lassen wird.