Spot on World Cup – Die WM-Prognose

Teil VIII - Gruppe H

Nur noch eine Woche bis die FIFA Fußball -Weltmeisterschaft 2018 am 14.06.2018 im Moskauer Luschniki Stadion eröffnet wird. 32 Teams kämpfen in acht Gruppen um den goldenen Weltpokal. Allen voran hat sich der Titelverteidiger, die deutsche Nationalmannschaft, gemäß ihres Mottos „Best never rest“ einiges vorgenommen. Alle sechs Tage werfen wir den Spot auf eine der Gruppen und schauen, welche Mannschaften die besten Chancen haben, wo es zu Überraschungen, aber auch zu Enttäuschungen kommen kann.

Heute kommen wir zur letzten Gruppe, der bunten und ausgeglichenen Gruppe H.

von Florian Fabozzi

Polen

Image 1 of 5

WM Teilnahmen: 13

Größte Erfolge: WM-Dritter 1974 & 1982, EM-Viertelfinale 2016

WM 2014: nicht qualifiziert

Spitzname: Biało-czerwoni (Die weiß-roten)

Die Qualifikation:

Nach einem peinlichen 2:2 zum Auftakt gegen Underdog Kasachstan, nahm das polnische Team schnell Fahrt auf und gewann fünf Spiele in Serie. Die überraschend deutliche 0:4-Pleite gegen Dänemark blieb ein Ausrutscher ohne Konsequenzen. Durch ein 4:2-Sieg gegen die bereits ausgeschiedenen Montenegriner am letzten Spieltag brachte die Bialo-czerwoni die Qualifikation unter Dach und Fach. 28 Tore erzielte das Team in der Qualifikation, ganze 16 Tore gingen auf das Konto von Bayern-Star Lewandowski, der damit zum besten Torschützen der Qualifikation avancierte.  Schwächen zeigte die Mannschaft im Defensivverbund, kein anderer WM-Teilnehmer aus Europa kassierte so viele Tore wie die Polen (14). 

Die Mannschaft:

Der Erfolg der polnischen Mannschaft steht und fällt mit der Form von Robert Lewandowski. Der dreifache Bundesliga-Torschützenkönig vom FC Bayern ist der Schlüsselspieler in der Offensive und fast an jedem Tor der Polen beteiligt. Aus der Bundesliga bekannt ist auch der laufstarke Außenverteidiger Lukas Piszczek von Borussia Dortmund und der erfahrene Jakub „Kuba“ Blaszczykowski vom VfL Wolfsburg. Viele der polnischen Akteure spielen erfolgreich in der italienischen Serie A. Hervorzuheben ist vor allem Dribbler und Spielmacher Zielinski vom Topclub SSC Neapel. Dort spielt ebenfalls der talentierte Stürmer Arkadiusz Milik, der in der vergangenen Saison aber mit einem Kreuzbandriss zu kämpfen hatte und an Lewandowski ohnehin nicht vorbei kommt. Sehr gut besetzt ist die polnische Nationalmannschaft im Tor. Mit Fabianski und Szczesny hat Trainer Nawalka gleich zwei Männer mit internationalen Format zur Auswahl. Schwach besetzt ist dagegen die Innenverteidigerposition. Mit Kamil Glik verfügt die Mannschaft zwar über einen routinierten Abwehrchef, doch Glik verletzte sich vor kurzem an der Schulter und ist Stand jetzt ein Wackelkandidat. Alternativen sind Michal Pazdan vom heimischen Topclub Legia Warschau und Marcin Kaminski vom VfB Stuttgart. 

Der Trainer:

Schon seit 2013 ist der 60-jährige Adam Nawalka Trainer in Amt und Würden. Nawalka hat zuvor zahlreiche polnische Erstligisten trainiert und genoss demnach von Beginn an großes Vertrauen in der Heimat. Unter Nawalka ist die Mannschaft in die erweiterte Spitze Europas aufgestiegen. Bei der EM 2016 rang man Deutschland ein Unentschieden ab und scheiterte im Viertelfinale erst im Elfmeterschießen gegen den späteren Europameister Portugal. Nawalka gelang es, talentierte Einzelspieler zu einem starken Kollektiv zu formieren, wenngleich das Spiel der Mannschaft vielleicht etwas zu sehr auf Robert Lewandowski ausgerichtet ist. 

Die Stimmung:

„Noch ist Polen nicht verloren“ heißt es in der Nationalhymne. Über das Verlieren denken die polnischen Fans gar nicht erst nach. Die sogenannte goldene Generation ist im besten Alter und hat schon einige Male bewiesen, dass sie den Topteams Paroli bieten kann. Die Wunden der verkorksten Heim-EM 2012 sind noch nicht ganz verheilt, deshalb möchte Polen nun an die großen Zeiten in den 1970ern und 1980ern anknüpfen

Das könnte dich auch interessieren

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *