Seit Monaten suche ich schon nach einem neuen Zuhause. Doch die Traumvorstellung von einer zentralen Altbauwohnung mit meterhohen, stuckverzierten Decken, Fenstern, die nach Süden gerichtet sind, mit mindestens 15 Quadratmetern Echtholzdielen und einer kleinen gemischten Gruppe von kreativen Menschen Anfang 20 bleibt anscheinend in den vier Wänden meines utopischen Gedächtnis. Fakt ist – Altbauwohnungen sind rar und begehrt. Jede Pushnachricht von „WG-Gesucht“ wird mit Gier geöffnet und die nächstbesten Gelegenheiten ergriffen, um hoffentlich einen „Casting-Platz“ zu ergattern – ob das dann auch etwas ist und wird, steht in den Sternen. Ich könnte behaupten, dass das WG-Besichtigen ein neues Hobby von mir geworden ist.
von Anne-Kathrin Oestmann
ichtdurchflutetes Zimmer – die nächste WG, welche ich besuchte. Diesmal befand sie sich nicht wie so häufig in der Neustadt, sondern zwischen Mitte und Bahnhofsvorstadt. Eine Parallele zur Falkenstraße. Da wo sich die immer überfüllte 10 von Sebaldsbrück über den Hauptbahnhof nach Gröpelingen schlängelt. Die Wohnung lag im zweiten Stock. Gegenüber des Reihenhauses steht ein hohes Gebäude, hinter dessen milchigen Fenstern Autos parken.
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