Spot on World Cup – Die WM-Prognose
Teil III - Gruppe C
Nur noch 36 Tage bis die FIFA Fußball -Weltmeisterschaft 2018 am 14.06.2018 im Moskauer Luschniki Stadion eröffnet wird. 32 Teams kämpfen in acht Gruppen um den goldenen Weltpokal. Allen voran hat sich der Titelverteidiger, die deutsche Nationalmannschaft, gemäß ihres Mottos „Best never rest“ einiges vorgenommen. Alle sechs Tage werfen wir den Spot auf eine der Gruppen und schauen, welche Mannschaften die besten Chancen haben, wo es zu Überraschungen, aber auch zu Enttäuschungen kommen kann.
Heute nehmen wir uns die Gruppe C vor, die Gruppe der favorisierten Franzosen und der wiedererstarkten Dänen.
Von Vanessa Paul
Australien
WM Teilnahmen: 4
Größte Erfolge: WM-Achtelfinale 2006, Ozeanienmeister 1980, 1996, 2000, 2004, Asienmeister 2015
WM 2014: Vorrunde
Spitzname: Socceroos
Die Qualifikation:
Australien hat einen langen und steinigen Qualifikationsweg hinter sich. In der zweiten Runde der Asienqualifikation ließ Australien, mit sieben Siegen und einer Niederlage, Jordanien, Kirgistan, Tadschikistan und Bangladesch hinter sich. In der dritten Runde konnte sich die Mannschaft nur den dritten Platz holen und musste sich Japan und Saudi-Arabien geschlagen geben. Die Bilanz in der dritten Runde war mit fünf Siegen, vier Unentschieden und nur einer Niederlage war aber zumindest noch in Ordnung. Als Gruppendritter mussten die Socceroos ins Entscheidungsduell mit Underdog Syrien um sich für die Interkontinental-Playoffs zu qualifizieren. Gegen Syrien schrammte Australien knapp an einer Blamage vorbei und setzte sich erst in der Verlängerung durch. Zu guter Letzt stand das interkontinentalle Play-offs-Duell gegen den Nord- und Mittelamerikavertreter Honduras an. Wieder gab es im Hinspiel ein Unentschieden und das Rückspiel in Australien konnte gewonnen werden.
Die Mannschaft:
Auf der Torhüterposition sind die Australier mit dem erfahrenen Mathew Ryan, der bereits bei der WM 2014 im Tor stand, sehr gut besetzt. Sein Vertreter Mitchel Langerak dürfte Bundesligafans noch von Borussia Dortmund oder dem VFB Stuttgart bekannt sein. Ansonsten dürfte Tim Cahill, der eine überzeugende Qualifikation spielte, der bekannteste Mann sein. Der 38-jährige absolvierte bereits 103 Länderspiele für die australische Nationalmannschaft. Die Abwehrspieler der Dreierkette, die während der Qualifikation meistens zum Einsatz kam, spielen alle bei eher unbekannten Vereinen aus China, Südkorea oder der zweiten englischen Liga. Im Mittelfeld ist der wertvollste Spieler Aaron Moody, der mit seinem Verein Huddersfield Town in der Premier League unterwegs ist. Deutsche Fußballfans werden auch Mathew Leckie von Hertha BSC Berlin oder Robbie Kruse vom VFL Bochum kennen. Die großen Kreativköpfe können die Australier nicht aufweisen, dies kompensieren sie aber mit ihrer robusten und körperbetonten Spielweise, die sie zu keinem angenehmen Gegner machen. Zudem haben sie einen Torwart mit internationaler Klasse und mit Cahill und Leckie Spieler, die immer mal wieder für ein Tor gut sind.
Der Trainer:
Nach dem überraschenden Rücktritt von Ange Postecoglou, der trotz der erfolgreichen WM-Qualifikation seinen Trainerposten aufgab, wird die australische Nationalmannschaft seit Januar 2018 von Bert van Marwijk trainiert. Der 65-jährige trainierte bereits die niederländische Nationalmannschaft, mit der er 2010 im Finale an Spanien scheiterte. Zudem qualifizierte er sich mit Saudi-Arabien für die WM 2018, trotzdem wurde er im September 2017 entlassen. Nur vier Monate später steht er für die Australier an der Seitenlinie. Der niederländische Coach ist jedoch nur als Kurzeitlösung für die WM gedacht. Ein Nachfolger für ihn steht bereits fest. Sein erstes Spiel mit der Mannschaft verlor der Niederländer deutlich mit 1:4 gegen Norwegen. Im zweiten Freundschaftsspiel unter ihm gelang der Mannschaft dann ein 0:0 gegen Kolumbien.
Die Stimmung:
Der Rücktritt von Postecoglou sorgte für Überraschung, aber mit van Marwijk verfügen die Australier über einen Coach mit einiger WM-Erfahrung. Ob sie davon im Laufe des Turniers profitieren können, oder ob sie wieder nach der Vorrunde nach Hause fahren müssen, wird sich zeigen.