Spot on World Cup – Die WM-Prognose

Teil IV - Gruppe D

Nur noch 30 Tage bis die FIFA Fußball -Weltmeisterschaft 2018 am 14.06.2018 im Moskauer Luschniki Stadion eröffnet wird. 32 Teams kämpfen in acht Gruppen um den goldenen Weltpokal. Allen voran hat sich der Titelverteidiger, die deutsche Nationalmannschaft, gemäß ihres Mottos „Best never rest“ einiges vorgenommen. Alle sechs Tage werfen wir den Spot auf eine der Gruppen und schauen, welche Mannschaften die besten Chancen haben, wo es zu Überraschungen, aber auch zu Enttäuschungen kommen kann.
Heute nehmen wir uns die Gruppe D vor, die sogenannte “Todesgruppe”.

Von Florian Fabozzi

Argentinien

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WM Teilnahmen: 16

Größte Erfolge: Weltmeister 1978 & 1986, 14x Südamerikameister (zuletzt 1993)

WM 2014: Finale

Spitzname: La albiceleste (die Weiß-Himmelblauen)

Die Qualifikation:

Der amtierende Vizeweltmeister quälte sich durch die schwierige Südamerika-Qualifikation. Nur jämmerliche 19 Tore in 18 Spielen erzielte das Weltklasse-Ensemble, gegen Bolivien gab es ein blamables 0:2. Als die Albiceleste im letzten Spiel gegen Ecuador früh in Rückstand geriet, stand das Ausscheiden kurz bevor. Einmal mehr war es der fünffache Weltfußballer Lionel Messi, der sein Land mit einem Hattrick vor dem Fiasko bewahrte. War es in der Qualifikation noch die Offensive, die den Fans Kopfschmerzen bereitete, zeigte sich in den vergangenen Freundschaftsspielen vor allem die Defensive in erschreckender Verfassung. Schon beim 2:4 gegen Nigeria, mit denen es nun Wiedersehen geben wird, ließ man sich komplett überrennen, beim 1:6 gegen eiskalte Spanier wurden der Mannschaft dann endgültig die Grenzen aufgezeigt. Hoffnung macht allein das 2:0 gegen Italien im März.

Die Mannschaft:

Das Prunkstück der Albiceleste ist zweifellos der Angriff. Der beste Spieler der Welt, Lionel Messi, ist die argentinische Lebensversicherung und erhält Unterstützung durch Sergio Agüero vom frischgebackenen englischen Meister Manchester City und dem erfahrenen Angel di Maria von Paris St. Germain. Nominell kann in der Offensive kaum ein Team mit den Argentiniern mithalten. Auch im Mittelfeld verfügt die Albiceleste über die nötige internationale Erfahrung. Der 32-jährige Lucas Biglia durchlebt mit dem AC Mailand gerade eine schwierige Phase, ist in der Nationalmannschaft jedoch ein absoluter Schlüsselspieler. Gemeinsam mit Ever Banega vom FC Sevilla hält er das Zentrum dicht. Die Verteidigung wird angeführt vom überragenden Nicolas Otamendi, Teamkollege von Agüero bei Manchester City. Er bildet ein Gespann mit dem 33-jährigen Haudegen Javier Mascherano, der sage und schreibe 142 Länderspiele auf dem Buckel hat. Immer schon eine Problemposition war die des Torwarts. Stammkeeper Romero erhält bei Manchester United kaum Spielpraxis und ist genauso wie die Ersatzkeeper Caballero und Guzman jenseits der 30 Jahre.

Der Trainer:

Seit letztem Jahr bekleidet Jorge Sampaoli das Amt des Nationaltrainers. Sampaoli, der das Fußballspielen schon mit 19 Jahren aufgrund von Schien- und Wadenbeinbrüchen aufgeben musste, sammelte in verschiedenen Ländern Südamerikas Trainererfahrung. Von 2012 bis 2016 war er chilenischer Nationaltrainer und vollbrachte dort Bemerkenswertes. Nach dem Achtelfinaleinzug bei der WM in Brasilien gewann er 2015 die Copa America. Es folgten anderthalb Jahre beim FC Sevilla, bis der argentinische Verband ihn im Juni 2017 aus dem bestehenden Vertrag frei kaufte. Als argentinischer Nationaltrainer schaffte er zwar die Qualifikation, bekommt aber dennoch medialen Gegenwind, nicht zuletzt aufgrund der schwachen Testspielergebnisse.

Die Stimmung:

Die fußballverrückten Argentinier dürsten nach handfesten Erfolgen. Nach der WM-Finalniederlage gegen Deutschland folgten zwei weitere Finalniederlagen in der Copa America 2015 und 2016 – beide Male im Elfmeterschießen gegen die eigentlich schlechter eingestuften Chilenen. Seit 25 Jahren ist Argentinien ohne Titel, bei der WM scheiterte man drei mal nacheinander an Deutschland. Dieses Jahr soll es endlich mit dem Titel klappen – das wäre auch höchste Zeit, da die meisten Leistungsträger schon 30 Jahre oder älter sind. Viele sind der Meinung, Messi bräuchte einen großen Titel mit Argentinien um seinen Legendenstatus zu rechtfertigen. Doch er allein kann nicht eine ganze Nation tragen.

 

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