Spot on World Cup – Die WM-Prognose

Teil VIII - Gruppe H

Nur noch eine Woche bis die FIFA Fußball -Weltmeisterschaft 2018 am 14.06.2018 im Moskauer Luschniki Stadion eröffnet wird. 32 Teams kämpfen in acht Gruppen um den goldenen Weltpokal. Allen voran hat sich der Titelverteidiger, die deutsche Nationalmannschaft, gemäß ihres Mottos „Best never rest“ einiges vorgenommen. Alle sechs Tage werfen wir den Spot auf eine der Gruppen und schauen, welche Mannschaften die besten Chancen haben, wo es zu Überraschungen, aber auch zu Enttäuschungen kommen kann.

Heute kommen wir zur letzten Gruppe, der bunten und ausgeglichenen Gruppe H.

von Florian Fabozzi

Kolumbien

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WM Teilnahmen: 6

Größte Erfolge: WM-Viertelfinale 2014, Südamerikameister 2001

WM 2014: Viertelfinale

Spitzname: Los Cafeteros (Die Kaffeebauern) 

Die Qualifikation:

Die Südamerikaqualifikation ist umbarmherzig – das musste auch Kolumbien erfahren. Nach einem Stotterstart mit vier Punkten aus vier Spielen gelang der Truppe ein Zwischenspurt mit vier Siegen aus fünf Spielen. Darunter ein wertvoller Last-Minute-Sieg gegen Paraguay. Nach Erfolgen gab es jedoch immer wieder Rückschläge, wie etwa ein ernüchterndes 0:3 in Argentinien. Siege gegen die Underdogs Ecuador, Bolivien und Venezuela erwiesen sich als ausschlaggebend für die WM-Qualifikation, um die man jedoch bis zum letzten Spieltag zittern musste. Ernüchternd: Außer Peru im Heimspiel konnte keines der anderen südamerikanischen WM-Teilnehmer besiegt werden. In einem Testspiel im März ließen "Los Cafeteros" durch ein 3:2-Sieg über Frankreich aufhorchen, im Juni folgten zwei eher unspektakuläre Nullnummern gegen Australien und Ägypten.

Die Mannschaft:

Die kolumbianische Mannschaft hat sich seit der erfolgreichen WM vor vier Jahren nur wenig verändert, ist aber seitdem weiter gereift. James Rodriguez, der 2014 Torschützenkönig wurde, ist inzwischen ein anerkannter Weltstar, was er beim FC Bayern regelmäßig unter Beweis stellt. Unterstützung erhält er vom mittlerweile 32-jährigen Kapitän Falcao, der für den AS Monaco immer noch Tore wie am Fließband schießt. Rechtsaußen spielt für gewöhnlich Juan Cuadrado von Juventus Turin, der mit seinen Dribblings viel Betrieb macht. Gestärkt wird das exzellente Offensiv-Ensemble von den wieselflinken Außenverteidigern Arias von PSV Eindhoven und Fabra von den Boca Juniors in Argentnien, die ihre Rollen sehr offensiv interpretieren und viel Laufarbeit leisten In der Mitte hält die Doppelsechs Aguilar & Sanchez den Laden dicht. Zusammen bringen die beiden es auf 65 Jahre und ihr Spiel basiert auf Härte und Aggressivität. Die Abwehr wird angeführt vom Zweikampfmonster Davinson Sánchez, der mit 21 Jahren schon Stammspieler bei den Tottenham Hotspurs ist. Das Tor hütet der erfahrene David Ospina vom FC Arsenal.

Der Trainer:

Mit seinen 68 Jahren gehört José Pekerman zu den alten Eisen, was in dem Fall durchaus als Kompliment zu verstehen ist. Der Argentinier war früher eine lange Zeit für Nachwuchsteams verantwortlich. Mit der argentinischen U20 schaffte er das Kunststück, drei mal Weltmeister zu werden (1995, 1997 und 2001). Auf Nachwuchsebene, wo das Spielerpersonal im stetigen Wechsel ist, ist das eine außergewöhnliche Leistung. Zwischen 2004 und 2006 war er schließlich Coach der A-Mannschaft Argentiniens und führte diese mit attraktivem Offensivfußball und einem blutjungen Messi bis ins WM-Viertelfinale, wo gegen Deutschland Schluss war. Nach kurzen Zwischenstationen in Mexiko trieb es ihn auf die Trainerbank Kolumbiens. Nun schon seit sechs Jahren im Amt, führte er auch Kolumbien ins WM-Viertelfinale und vor zwei Jahren ins Viertelfinale der Copa America.

Die Stimmung:

Der frühere Kultkeeper Kolumbiens Carlos Valderrama wurde unter anderem für seine blonde, lockige Haarpracht bekannt. Für den Fall, dass Kolumbien Weltmeister wird, versprach er, sich eine Glatze zu scheren. Dass die Möglichkeit Weltmeister zu werden in Kolumbien überhaupt ein Thema ist, ist ein Indiz für das große Selbstvertrauen und für die Hoffnung, die im Land herrscht. Das immernoch von jahrzehntelangen Drogenkriegen zerrüttete Kolumbien findet im Fußball Ablenkung vom Alltag und daher kann man sich sicher sein, dass das ganze Land im Juni in gelb-blau-rot getaucht sein wird.

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