Spot on World Cup – Die WM-Prognose

Teil IV - Gruppe D

Nur noch 30 Tage bis die FIFA Fußball -Weltmeisterschaft 2018 am 14.06.2018 im Moskauer Luschniki Stadion eröffnet wird. 32 Teams kämpfen in acht Gruppen um den goldenen Weltpokal. Allen voran hat sich der Titelverteidiger, die deutsche Nationalmannschaft, gemäß ihres Mottos „Best never rest“ einiges vorgenommen. Alle sechs Tage werfen wir den Spot auf eine der Gruppen und schauen, welche Mannschaften die besten Chancen haben, wo es zu Überraschungen, aber auch zu Enttäuschungen kommen kann.
Heute nehmen wir uns die Gruppe D vor, die sogenannte “Todesgruppe”.

Von Florian Fabozzi

Nigeria

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WM Teilnahmen: 5

Größte Erfolge: WM-Achtelfinale1994, 1998 & 2014, Afrikameister 1980, 1994 & 2013

WM 2014:Achtelfinale

Spitzname: Super Eagles (Super-Adler)

Die Qualifikation:

Nigeria hat sich die Qualifikation redlich verdient. Die Super Eagles wurden nämlich in eine Gruppe mit den Schwergewichten Algerien und Kamerun gelost, wobei man gerade von den Algeriern sehr viel erwartete. Letztendlich lag Nigeria bereits ein Spieltag vor Schluss uneinholbar auf Platz 1 und löste als erstes afrikanisches Team das Ticket für die WM. Die Weichen für den Erfolg wurden vor heimischer Kulisse gelegt, vor der man alle drei Spiele gewann. Kurios: Das letzte Spiel gegen Algerien verloren die Eagles am „grünen Tisch“. Da ein gelbgesperrter Spieler eingesetzt wurde, wertete die FIFA das Spiel zugunsten Algeriens.

 

Die Testspiele verliefen wechselhaft. Im November putzten die Westafrikaner den Gruppenrivalen Argentinien weg und im März gelang ein Sieg über die hochgehandelten Polen. Demgegenüber steht eine Niederlage gegen Serbien, vier Tage später. Am 2. Juni misst sich die Mannschaft mit England.

Die Mannschaft:

Die Nigerianer besitzen ein junges Team mit viel Perspektive. Führungsspieler und Kapitän ist jedoch der 31-jährige Mittelfeld John Obi Mikel, bekannt aus seiner 11-jährigen Zeit beim FC Chelsea. Inzwischen schnürt er die Schuhe für den chinesischen Verein Tianjin. Noch immer bei Chelsea unter Vertrag steht dagegen der Rechtsaußen Victor Moses, der für seine schnellen Dribblings berüchtigt ist. Auf der linken Seite stürmt das Arsenal-Talent Alex Iwobi. Die beiden größten Talente sind die beiden Leicester-Profis Ndidi, der auf der Sechs spielt und Mittelstürmer Iheanacho. Letzterer konnte zuletzt die Erwartungen nicht erfüllen, daher setzt Trainer Gernot Rohr im Angriff auf Ahmed Musa, der ebenfalls bei Leicester unter Vertrag steht, derzeit aber an ZSKA Moskau ausgeliehen ist.

Die Verteidigung ist weit weniger prominent besetzt. Chidozie Awaziem ist Stammspieler beim französischen Erstligaverein FC Nantes, doch die anderen Verteidiger spielen „nur“ in der türkischen, holländischen und belgischen Liga. Ein bekanntes Gesicht ist der gebürtige Deutsche Leon Balogun vom FSV Mainz 05, der seit 2014 für Nigeria spielt. Auf der Torwartposition fehlt es Nigeria an WM-Reife. Aktuell gibt es nicht einmal eine feste Nummer Eins. In der Qualifikation kamen abwechselnd Ezenwa und Akpeyi zum Einsatz. Ezenwa spielt in der nigerianischen Liga, die nur ein niedriges Niveau vorweist, während Akpeyi bei Chippa United in Südafrika aktiv ist.

Der Trainer:

In Nigeria setzt man auf Expertise aus Deutschland. Der Name Gernot Rohr dürfte aber vielen kein Begriff sein. Als Spieler war lange bei Girondins Bordeaux aktiv, in deren Jugendmannschaften er nach Karriereende auch seine ersten Erfahrungen als Trainer sammelte. Abgesehen von kurzen Intermezzi in Frankfurt, Salzburg und Bern blieb er bis 2010 in Frankreich. Seitdem „erkundet“ Rohr den afrikanischen Kontinent. Er trainierte die exotischen Nationalmannschaften Gabun, Niger und Burkina Faso. Seit Juli 2016 ist er Trainer der Super Eagles und genießt dort hohes Ansehen – nicht zuletzt dank der überzeugenden Qualifikation.

Die Stimmung:

Mit der sechsten Teilnahme seit 1994  gehört Nigeria schon zum „WM-Inventar“. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen im Land, zumal man bei der letzten WM mit einem schwächer eingeschätzten Team die Vorrunde überstand. Fußball ist unangefochtener Nationalsport in dem Land und die Nationalmannschaft der Stolz des Landes. Angesichts der starken Gruppe sollte man der nigerianischen Mannschaft auch Niederlagen verzeihen. Ohnehin muss man sich um die Zukunft des nigerianischen Fußballs keine großen Sorgen machen, die Nachwuchsarbeit ist seit Jahrzehnten exzellent und bei 190 Millionen Einwohnern ist der Pool an Talenten groß.

 

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